BILANZ ÜBER DIE HIV-SELBSTTESTS IN BELGIEN
Die Selbsttests sind ab Ende November in den Apotheken in Belgien erhältlich: sie sind ein zusätzliches Mittel der Strategie für die frühzeitige
Erkennung von HIV.
In Belgien spricht man kaum noch von HIV/AIDS, obwohl die Epidemie mit im Durchschnitt drei neudiagnostizierten HIV-Ansteckungen pro Tag immer noch auf hohem Niveau ist. Zudem entdecken vier von zehn positiv getesteten Personen ihre Seropositivität wenn ihr Immunsystem bereits stark geschwächt ist. Es ist also unerlässlich die Anzahl an spätzeitigen Erkennungen zu verringern.
Der Test ist ein unentbehrliches Mittel der Prävention, denn im Falle einer positiven Diagnose ermöglicht er nicht nur sich selbst sondern
auch die Anderen zu schützen.
Die frühzeitige Erkennung in Verbindung mit einer schnellen Behandlung im Falle einer positiven Diagnose:
– verbessert die Gesundheit und die Lebensqualität der HIV-positiven Person beträchtlich,
– ermöglicht das Übertragungsrisiko des Virus fast gänzlich zu verringern.
Infolgedessen, auch wenn das Kondom nach wie vor das erste Schutzmittel gegen das Übertragungsrisiko von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen
ist, erweist sich die frühzeitige Erkennung ebenso als ein entscheidendes Element der Strategie der HIV- und AIDS-Prävention.
Um die Anzahl der frühzeitigen Nachweise zu erhöhen, muss man allerdings damit beginnen, allgemein den Zugang zum Test zu erleichtern, vor allem indem
man die Anzahl der kostenlosen und anonymen Testzentren erhöht.
Aber es ist stets möglich sich an seinen Arzt zu wenden, sich zu einer medizinischen Einrichtung (Klinik, Krankenhaus, …) oder insbesondere zu einem der drei AIDS-Referenzzentren zu begeben.
Die Bereitstellung in Apotheken von Selbsttests deren Qualität von der CE-Kennzeichnung zertifiziert ist, stellt heutzutage bereits ein
erstes zusätzliches Mittel zum Nachweis dar, welches vor allem für die Zielgruppe den Zugang zum Test verstärkt. Sein Preis (etwa 30€) kann allerdings ein Hindernis für die Nutzung seitens der wirtschaftlich benachteiligten Personen darstellen. Diese Selbsttests sind in Apotheken frei
erhältlich und für jeden zugänglich. Da sie für den Heimgebrauch gedacht sind, liegt ihnen ein Beipackzettel bei, der deutlich erklärt wie der Test von der betroffenen Person durchgeführt und interpretiert werden soll. Dieser Beipackzettel wird auch auf der Internetseite der Plate-Forme Prévention Sida in virtueller Form zu finden sein, begleitet von Videos, die die Durchführung eines Heimselbsttests erläutern und die weiterhin erklären, wohin man sich begeben sollte wenn der Test positiv oder negativ ist.
Sämtliche Informationen bezüglich der Adressen sowie der Möglichkeit der Erkennung und der Betreuung sind auf
der Plate-Forme Prévention Sida erhältlich ( www.preventionsida.org).
Ein Selbsttest ermöglicht es, selbst einen Test durchzuführen, zuhause oder anderswo, ohne die Hilfe von medizinischem Fachpersonal.
Mithilfe von einem bisschen Blut (oder Speichel) und einigen ziemlich einfachen Handgriffen, weist der Selbsttest in ein paar Minuten nach, ob spezifische Antikörper, die im Falle einer Infektion mit dem AIDS-Virus HIV gebildet werden, vorhanden sind oder nicht. Der Selbsttest ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt und seine Bestandteile können demnach niemals wiederverwendet werden.
Es gibt 2 Arten von Selbsttests :
· Die « Blut-» Selbsttests, bei denen die Abnahme eines Tropfen Bluts (an der Fingerspitze) benötigt wird. Zum gegebenen Zeitpunkt sind
die einzigen in Belgien erhältlichen Blut-Selbsttests die der Firma AAZ.
· Die „Speichel-“ Selbsttests, bei denen die Abnahme einer Speichelprobe benötigt wird. Zum gegebenen Zeitpunkt sind diese nicht in
Belgien erhältlich.
Im Allgemeinen sind die „Blut-“ Selbsttests leistungsfähiger als die „Speichel-“ Selbsttests, das heißt dass die Blut-Selbsttests verlässlicher sind als jene, die Speichel benötigen.